[❤film] Das brandneue Testament
Das brandneue Testament
LE TOUT NOVEAU TESTAMENT
Belgien/Frankreich/Luxemburg, 2015
Regie: Jaco Van Dormael
„Das brandneue Testament“ von Jaco Van Dormael ist eine rabenschwarze Komödie mit Fantasy-Elementen. Ich habe mich so selten amüsiert.
Es ist natürlich eine Geschichte, die das Konzept der Religion bitterböse auf die Schippe nimmt. Es wird ja oft beklagt, wie Gott es zulassen könnte, dass es hier auf der Welt so viel Unglück gibt und das wird dann u.a. erklärt, dass Gott die Menschen auf die Probe stellen will oder was weiß ich. Aber es kann auch gut sein, dass er einfach Spaß daran hat, Unglücke zu verursachen, wie im Film großartig von Benoît Poelvoorde dargestellt. Ein wirklich mieser Mistkerl, für den man wirklich keine Sympathie empfinden kann. Da stellt man sich gleich auf die Seite seiner aufgeweckten Tochter Eá.
Der Film hat seine heiteren und nachdenklichen Momente. Als die Menschen erfahren, wie lange sie noch zu leben haben, wollen sie
die ihnen verbliebene Zeit für die wirklich wichtigen Dinge nutzen. (Und sei es dafür, sich mal aus dem Fenster zu stürzen, weil man ja noch viele Jahre zu leben hat.) Auf der ganzen Welt sind alle militärischen Konflikte eingestellt worden und ohne die Macht Gottes ist ein Zustand eingetreten, der dem Weltfrieden nahe ist. Wäre das nicht schön, wenn das wirklich so wäre?
Ich mag besonders die Stellen, wo Eá, die noch nie unter den Menschen gewesen ist, mehr über das Leben ihrer Aposteln erfährt. Jede Lebensgeschichte bzw. jedes Evangelium ist wunderschön und interessant erzählt worden, vom Visuellen her hat man sich hier auch viel Mühe gegeben, was ich großartig finde.
„Das brandneue Testament“ ist ein kreativer Augenschmaus. Um das zu würdigen, sollte man sich dafür die Zeit nehmen. ^___^
Den haben wir vor über einem Jahr in der Kinovorschau gesehen, dann aber verpasst. Werden wir uns aber auf jeden Fall noch be itunes ausleihen 🙂 Die Idee ist so klasse und im Trailer hab ich mehrfach gelacht.
Auf jeden Fall ein Muss 🙂
Salut, Alice.Es gibt auch den Gedankengang, dass für manche Gott lediglich eine Entschuldigung dafür ist, sich die Welt jeweils nach dem eigenen Gusto zurecht zu reden.Für den Film anmerkenswert erscheint mir, dass der männlich konnotierten Allmacht die weibliche Anarchie der Freiheit gegenüber steht. Als Filmtip für das neue Kinojahr noch: 'The Girl With All The Gifts'bonte
wusste ich doch, dass ich die Frau in der Mitte (Yolande Moreau) in "Die fabelhafte Welt der Amelie" als Concierge gesehen habe.