{100 Creative Challenges} #4 – „Gevatter Tod“
Nutze ein Märchen der Gebrüder Grimm als Inspiration für ein visuelles Werk.
Wieder ein Aquarell-Werk. Ich mag’s schon recht gern. „Gevatter Tod“ ist mein Lieblingsmärchen von Grimm. Nicht nur, weil es so gruselig ist, sondern weil es hier zu keinem typischen Happy End mit einer Prinzessin gekommen ist.
Ein armer Bauer arbeitet gerade noch
genug, um zwölf Kinder ernähren zu können. Als sich ein dreizehntes Kind
ankündigt, sucht er nach einem Paten für das Kind. Gott bietet sich ihm
an, doch der Bauer macht ihn für sein Leiden verantwortlich. Auch das
großzügige Angebot des Teufels lehnt er ab, da dieser nur die Menschen
verführen und täuschen will. Schließlich trifft er auf den Tod und macht
ihn zu dem Paten seines Kindes, da dieser allen gerecht das Leben
wegnehmen kann. Als das Kind erwachsen ist, verspricht er, ihn zu einem
großen Arzt zu machen. Er zeigt
ihm ein Kraut, womit er Kranke heilen darf, wenn er den Tod bei ihrem
Kopf, nicht aber bei ihren Füßen sieht. Der junge Mann wird zu einem
berühmten Arzt, doch als der König des Landes krank wird und laut
Gevatter Tod sterben wird, hat er Mitleid mit ihm und gibt ihm das
Kraut, welches den König heilt. Der Tod ist wütend, verzeiht seinem
Patenkind jedoch, warnt aber, dass beim nächsten Mal Konsequenzen drohen
würden. Später wird die Königstochter ebenfalls todkrank und der König
verspricht dem Arzt, dass er die hübsche Tochter heiraten könnte, wenn
er sie heilen würde, was er auch schließlich tut. Der Tod zerrt ihn
daraufhin wütend in die Unterwelt und zeigt ihm eine Höhle voller
Kerzen. Die Größe der Kerze sagt, wie lange jemand noch zu leben hat.
Als der Tod dem Arzt seine eigene Kerze zeigt, stellt er fest, dass sie
kurz ist, dass er also nicht mehr lange zu leben hat. Er fleht seinen
Paten an, eine neue Kerze für ihn anzuzünden. Der Tod zeigt sich
einverstanden und gibt ihm eine neue Kerze. Jedoch lässt er vorher die
alte Kerze des Arztes fallen, weshalb deren Flamme gelöscht wird und der
Arzt tot zu Boden fällt.
Die Langversion des Märchens findet ihr hier.
Was ist euer Lieblingsmärchen? ^___^
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Latha math, Alice.Die Illustration besagter Lebenskerzen habe ich ein Leben lang (sic!) intus, seit ich besagtes Märchen gelesen habe. Im Verlauf der Jahre kam mir auch der Gedanke, dass der Tod für absolute Ungerechtigkeit steht. Schließlich ist es ihm – als metaphysischer Metapher – schnurz Wen er wann & wie aufsucht. Man/frau kann auch Willkür dazu sagen.Dein Bild trifft das Märchen gut; wobei die getupfen Kerzenflammen im Hintergrund, dem Thema die Tiefe verleihen. Habe ich ein Lieblingsmärchen!?In meiner Erinnerung überwiegen hier die Fetzen von allerlei solchen Geschichten. Ich könnte also keines spontan benennen. Wobei mir bei der Sammlung der Gebrüder Grimm die moralische Keule oft allzu präsent rüberkommt. Dies besonders wenn Wohl & Wehe einer Figur von einer willkürlich erscheinenden Moralposition aus gefällt werden. Einzig um die "Moral von der Geschichte" hingebogen zu bekommen. Wenn ich ein Märchen nennen müsste, dann wohl das vom hässlichen Entlein… ;-)bonte
Dein Bild gibt diese gruselige und düstere Atmosphäre des Märchens wirklich gut wieder. Ich habe noch gar nicht überlegt, welches Märchen für mein "Werk" Pate werden darf…aber ich bin sehr, sehr wirklich sehr schlecht im zeichnen und etwas ungeduldig ;-). Schönes Wochenende LG
Ein beeindruckendes Aquarell, obwohl ich dieses Märchen nicht kenne und es noch lesen muss. Ob ich wirklich den Tod als Paten für mein Kind hätte? Ich glaube, eher nicht…