[❤film] Ernest & Célestine


 Ernest & Célestine 
ERNEST ET CÉLESTINE
Frankreich/Belgien/Luxemburg, 2012
Regie: Stéphane Aubier, Vincent Patar, Benjamin Renner

„Der große böse Bär hat Mäuse zum Fressen gern.“ – das wird allen kleinen Mäusen erzählt, die im Mäusereich leben, das sich unterhalb einem Bärenreich befindet. Die kleine Célestine glaubt dennoch, dass Bären und Mäuse Freunde werden können, was sie in ihren Zeichnungen gerne ausdrückt. Als sie etwas älter wird, muss sie Zahnärztin werden und zur Ausbildung gehört es dazu, nach oben in die Bärenstadt zu gesehen, um Bärenzähne zu sammeln. Bei einem Auftrag geht jedoch einiges schief und sie wird in einer Mülltonne eingeschlossen. Sie kann von dem hungrigen Bären Ernest, ein armer Stadtmusikant, befreit werden. Um nicht von ihm gefressen zu werden, verschafft sie ihm einen Zugang in einen Süßwarenladen… der Beginn einer ungewöhnlichen Freundschaft.
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So einen bezaubernden Film habe ich nach dem fürchterlichen Ergebnis der Bundestagswahl, das ich noch nicht ganz verdaut habe, wirklich gebraucht.

„Ernest & Célestine“ erzählt von einer Parallelgesellschaft zwischen den Bären und den Mäusen. Die Bären leben an der Oberfläche und die meisten von ihnen führen ein gutbürgerliches Leben. Im Untergrund leben die Mäuse, die einen großen Erfindergeist haben. Sie nutzen überwiegend ihre Zähne dafür, das Mäusereich auszubauen. Dabei kann es durchaus dazu kommen, dass sie ihre Zähne verlieren und Ersatz benötigen. Dafür benötigen sie die starken Milchzähne von Bärenkindern, die sie heimlich stehlen. Bei den Bären geht nämlich die Legende einer Märchenmaus umher, die heimlich einen Groschen für einen Zahn austauscht. Was nicht heißt, dass sie echte Mäuse ganz putzig finden. Und umgekehrt werden allen Mäusekindern beigebracht, dass sie den großen bösen Bären zu fürchten haben.

Das Mäusemädchen Célestine ist dennoch der Meinung, dass eine Freundschaft zwischen einem Bären und einer Maus möglich ist. Eine Meinung, die von den anderen Mäusen nicht gern gesehen wird. Als sie sich in einer komplizierten Lage wiederfindet, geht sie mit dem Bären Ernest eine Zweckgemeinschaft ein, die sich trotz anfänglicher Differenzen langsam in Freundschaft verwandelt – eine Freundschaft, die für großen Aufruhr sowohl im Bären- als auch im Mäusereich sorgen wird.

Der Film beruht auf einer gleichnamigen Kinderbuchreihe (dt. „Mimi und Brumm“) der belgischen  Autorin Gabrielle Vincent (1928-2000) und ist in einem ganz ungewöhnlichen Stil animiert worden, der an Wasserfarben erinnert, ähnlich dem Stil im Kinderbuch. Was mich als kreativer Geist natürlich sehr angesprochen hat, denn die Farben im Film sind einfach wunderschön und sehr poetisch angehaucht. Es ist, als wäre ein Märchenbuch zum Leben erwacht.

Fun Fact: die Macher des Filmes haben zugegeben, sich auch an den Ghibli-Filmen orientiert zu haben und es gibt im Film auch eine Szene, die an eine Szene in „Mein Nachbar Totoro“ angelehnt ist. Wie niedlich das war. ^____^  Ich mag die beiden Charaktere auch ganz gern. Die künstlerisch veranlagte Célestine ist so niedlich und es ist einfach schön zu sehen, wie sehr der etwas grantige Ernest, der anfangs noch nichts mit der Maus zu tun haben wollte, sie am Ende ins Herz geschlossen hat.

Es ist ein schöner Film, der für Jung und Alt eine ganz wichtige Nachricht enthält.

Kennt ihr den Film schon? ^___^
Kennt ihr andere Filme mit ungewöhnlichen Freundschaften, die ans Herz gehen?