How I judge a book by its cover

Bei Guddy habe ich Gefallen an ihrer aktuellen Geek Quest gefunden. Und die lautet, einen Blogeintrag zum Thema „Cover“ zu schreiben.

Don’t judge a book by its cover. – Ja, so versuche ich das auch, wenn es um Menschen geht. Klappt nicht immer, aber ich gebe mir Mühe. Aber wie sieht es mit Büchern aus?

Wenn ich in der Buchhandlung bin, führt mein Weg gleich zu dem Bereich, wo meine Lieblingsgenres vertreten sind: Fantasy, Science Fiction und Horror. Ich lese die Titel, nehme ein interessant klingendes Buch, schaue aufs Cover… und je nachdem, wie es gestaltet ist, lese ich dann die Inhaltsangabe oder stecke es gleich ins Regal zurück, ohne die Inhaltsangabe zu lesen. Wenn Titel, Cover und Story passt, dann steigen die Chancen, dass das Buch gekauft wird. Wenn ich dann fertig bin, mache ich noch einen kleinen Rundgang durch den Laden und schaue mir die Bücher anderer Genres an. Wieder das Gleiche: Titel lesen, Buch rausziehen, Cover angucken, Inhaltsangabe lesen oder nicht. (Falls sich jemand fragt, wie ich nur sowas tun kann – da ich auf den ÖPNV angewiesen bin, kann ich nicht so viel Zeit in der Buchhandlung verbringen, da muss ich effizient vorgehen.)

Hier stellt sich die Frage: was für ein Cover spricht mich eigentlich an? Aber es ist einfacher, die Frage zu beantworten, was für Covers mich überhaupt nicht ansprechen.

1. Menschen
Ich gebe zu, ich mag es nicht, wenn Menschen auf dem Cover zu sehen sind. Meistens sollen diese Menschen auf dem Cover die Protagonisten im Buch
verkörpern. Ich finde das eher doof. Ich mag es viel lieber, mir zu
vorstellen, wie sie eigentlich aussehen – anhand der Beschreibungen im
Buch. Wenn man einen Blick in mein Bücherregal werfen würde, sind da auch nur sehr wenige Menschen zu sehen. Oft sehe ich auch Covers, die nur das ausdrucklose Antlitz einer Frau
zeigen. Ich finde das ziemlich einfalllos, weil sie inhaltlich nichts
mit dem Buch zu tun haben – außer dass der Hauptcharakter
höchstwahrscheinlich weiblich ist. Silhouetten finde ich aber okay, je nachdem, wie das Motiv aufgebaut ist
(also nicht kitschig). Schöne Illustrationen sind auch in Ordnung.

2. austauschbare Motive
Da Fantasyromane seit vielen Jahren beliebt sind, ist es auch für mich beim Stöbern unvermeidlich zu feststellen, dass sich viele Covers vom Motiv her ähneln, meistens eine junge Frau in einem wallenden Kleid, die Spitze eines Schwertes, Schachfiguren oder ein mysteriöser Kapuzenmensch. Da entwickele ich leicht Mikroaggressionen…

3. zuviele Details
Bei manchen Covers hatte ich das Gefühl, da hat jemand per Photoshop versucht, alles, was  zur Story passen könnte, auf das Bild zu platzieren. Im Hintergrund irgendein Muster, ein Schloss, im Vordergrund Meteoriten, Flammen, ein Mensch, Blitze… nein, weniger ist manchmal mehr.

4. Japan-Klischees
Da ich mich für japanische Literatur interessiere, stoße ich auch auf Covers, bei denen ich nur die Augen verdrehen könnte. Häufigstes Motiv ist natürlich eine hübsch geschminkte Frau in einem schicken Kleid oder Kimono. Oder Kirschblüten. Oder Tee. Wie wäre es zur Abwechslung mit Fotos von Tokios Straßen bei Nacht? Sie würden wunderbare Covers abgeben.

Ich denke, das war genug Rant. Was mag ich nun eigentlich? Am liebsten mag ich Covers, die ungewöhnlich sind oder auch einfach sehr hübsch gestaltet sind, dass ich sie gleich in A1-Größe an die Wand hängen möchte. Hauptsache, schön düster, mysteriös, interessant, auffällig…

Hier sind ein paar Covers, die ich recht gerne mag.

Die Dancing Jax-Trilogie von Robin Jarvis (Script 5 Verlag)
„Schön düster, mysteriös, interessant, auffällig“ – diese Covers treffen absolut meinen Geschmack. Außerdem passen sie auch gut zum Buch, da Spielkarten darin eine besondere Rolle haben.

Die Alterra-Trilogie von Maxim Chattam (PAN Verlag)
Hier wurde mit viel Liebe zum Detail gearbeitet. Die Farben sind nicht nur wunderschön, auch die Illustrationen auf den Covers passen inhaltlich zu den Ereignissen im Buch. Die Fortsetzung – ein 4. Band und bei einem anderen Verlag – war im Vergleich zu der Trilogie … eine absolute Enttäuschung, einfach nur billig.

Die Thursday Next-Reihe von Jasper Fforde (dtv Verlag)
Ich mag Bücher, in denen es um Bücher geht und da passen die Covers ebenfalls gut zum Inhalt. (Es ist für mich immer noch jammerschade, dass die Reihe nicht fortgesetzt wird.)

Die Gone-Reihe von Michael Grant (Egmont UK)
Auch ein einfach aussehendes Cover kann mein Interesse wecken, solange der Titel passt. Und hier gefällt mir die Typografie sehr gut. Ich bin froh, dass auch die deutsche Übersetzung ebenfalls die gleichen Covers hat. (Die amerikanische Original-Version zeigte früher Covers mit irgendwelchen Teenies darauf, das war grausam. Mittlerweile hat sich das glücklicherweise geändert.)

Die Besondere Kinder-Reihe von Ransom Riggs (Knaur Verlag)
Ja, Menschen. Aber diese Covers stechen, allein dadurch, dass sie düster aussehende Fotos sind, aus der Masse hervor. Und ich habe schon immer eine Vorliebe für alte Schwarzweißfotos gehabt, also hat es gepasst. Und die Covers passen hier auch 100% zum Buch, wo solche Fotos eine besondere Rolle spielen.

Und hier sind ein paar Einzelbücher, bei denen mir das Cover sehr gut gefallen hat. Alle passen zum Inhalt und heben sich, wie ich finde, auch deutlich von der Masse ab. 

Wie schaut’s bei euch aus? Gibt es Covers, die ihr nicht leiden könnt oder achtet ihr gar nicht darauf? Was für Covers mögt ihr? ^___^ 

P.S. Guddys Geek Quest zum Thema Cover läuft noch bis zum 31. Januar – sie würde sich sicher über Interessierte freuen.