#Japanuary – Fazit

Vorgestern habe ich den letzten Film des Japanuarys gesehen.

  • Patema Inverted (サカサマのパテマ, Sakasama no Patema) von Yasuhiro Yoshiura (2013)
    In der fernen Zukunft ist der Versuch, Energie aus Schwerkraft zu gewinnen, fehlgeschlagen, was verherrende Folgen für die Menschheit hat. Eine Mehrheit der Menschen wird von einer umgekehrten Schwerkraft in den Himmel geschleudert. Überlebende zogen es in den Untergrund, wo sie eine neue Zivilsation aufgebaut hatten. An der Oberfläche lebten fortan Menschen, die von der umgekerhten Schwerkraft nicht betroffen sind, in einem totalitären Staat, in dem die Untergrundbewohner als Sünder angesehen werden. Als Patema, eine Bewohnerin der Untergrundstadt, trotz eines Verbots die Stadt verlässt,  fällt sie in ein riesiges Loch, durch das sie auf die Erdoberfläche gelangt. Während sie in den Himmel zu stürzen droht, bekommt sie unerwartet Hilfe von Age, der an der Oberfläche die Rolle eines unangepassten Schülers innehat.

    Was für ein großartiger Film mit liebenswerten Charakteren und genialen Plot-Twists. Ich hätte nie gedacht, dass selbst ein schöner blauer Himmel etwas ist, vor dem man sich zu fürchten hat. Übrigens hat der Film mich auch ein wenig schwindlig gemacht, bei den vielen verkehrt-herum-Szenen, was mich ziemlich gut in die Lage von Patema und Age versetzt hat. ^__^

  • The Anthem of the Heart (心が叫びたがってるんだ, Kokoro ga Sakebitagatterunda) von Tatsuyuki Nagai (2015)
    Jun Naruse erlitt als Kind ein schweres Trauma, nachdem sie mit unbedacht gewählten Worten die Trennung ihrer Eltern ausgelöst hat. Zumindest redet Jun sich dies seither ein. Daraufhin erschien ihr eine magische Eierfee und versiegelte die Lippen des Mädchens, damit ihre Worte nie wieder Unglück auslösen können. Seitdem spricht sie nicht und wird von ihren Klassenkameraden als Außenseiterin gesehen. Dennoch wird sie eines Tages vom Klassenlehrer für das Organisationskomitee eines Schulfestes ausgewählt und muss mit drei anderen Klassenkameraden an einem Musical zusammenarbeiten.

    Ein schöner Film, der trotz der Beschreibung keineswegs kitschig ist. Die Geschichte ist toll, die Bilder sowie die musikalische Begleitung ansprechend. Ich mag es, wie die anderen Klassenkameraden sich nett um Jun kümmern. ^___^

  • Kirschblüten und rote Bohnen (あん, An) von Naomi Kawase (2015)
    Sentaro führt eine kleine dorayaki-Imbissbude. Eines Tages bittet ihn Tokue, eine alte Frau, darum, in seiner Bude auszuhelfen. Zunächst lehnt Sentaro sie ab, da er die Arbeit zu anstrengend für Tokue empfindet, aber als er ihre selbstgemachte Bohnenpaste – ein wichtiger Bestandteil der dorayaki-Süßspeise – probiert, ist er damit einverstanden. Gemeinsam bereiten sie die Bohnenpaste auf traditionelle Weise zu und seine neuen dorayaki erfreuen sich daraufhin großer Beliebtheit. Aber Tokue hat ein Geheimnis, das das Fortbestehen der Imbissbude gefährden könnte.

    Ein ruhiger Film, der sich mit einem in Japan schwierigen Thema auseinandersetzt. Und während des Guckens wollte ich unbedingt auch eine dorayaki probieren, auch wenn ich nicht weiß, ob mir die süße Bohnenpaste schmecken würde – eigentlich bin ich kein Fan von Bohnen und Azuki-Bohnen habe ich noch nie gehabt.

  • In This Corner of the World (この世界の片隅に, Kono Sekai no Katasumi ni) von Sunao Katabuchi (2016)
    Suzu Urano ist ein verträumtes Mädchen, das gerne zeichnet. Selbst als Erwachsene bleibt sie sich treu, als sie 1944 ihre Heimatstadt Hiroshima verlässt, um in Kure zu heiraten. Auch wenn die Ehe arrangiert ist, fühlt sie sich in ihrer neuen Familie wohl. Doch die Einschläge des Krieges rücken immer näher.

    Ich mag eigentlich gar keine Antikriegsfilme. Ich weiß nämlich, sie werden verdammt traurig sein und „Die letzten Glühwürmchen“ kann ich bis heute kein zweites Mal ansehen. Also habe ich mir diesen Film bis zum Schluss aufgehoben. So schlimm wie „Die letzten Glühwürmchen“ oder „Barfuss durch Hiroshima“ war er nicht, dafür sorgt Suzu mit ihrer liebenswerten Art, aber es gibt trotzdem Szenen, die mich sehr mitgenommen haben. Ein wirklich schöner Film mit vielen heiteren Momenten, die zum Schmunzeln einladen, aber die Taschentücher sollte man immer griffbereit haben.


Der #Japanuary hat mir viel Spaß gemacht und wenn es nächstes Jahr wieder einen gibt, bin ich sicher gerne mit von der Partie. Empfehlungen sammele ich bis dahin gerne.