[Inktober] Adrian’s Journey – Teil II
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„Ich dachte, ich könnte den Felshang runter, ohne zu fallen, genau wie meine Geschwister. Sie sind alle viel größer und stärker, obwohl wir am gleichen Tag geboren sind. Aus irgendeinem Grund scheine ich gar nicht gut wachsen zu können. Ich wäre genauso gern so stark und begabt wie die anderen, deshalb bin ich von daheim weggelaufen, um stärker zu werden…“
„Wah!“
„Huch, fast gestolpert. Bei diesen Steinen musst du aufpassen.“
„Aaah!“
„Was ist los?“
„Mein Knöchel… aua, das tut so weh.“
„Bonny, kommst du mit uns nach Hause?“
„Ich würde gern Adrian auf seiner Reise begleiten.“
„Wirklich? Nun, eine Reise ist wohl schöner und sicherer, wenn man jemanden an seiner Seite hat.“
„So heiß hier…“
„Hast du ein Glück, Adrian. Das kannst du in der Stadt sicher teuer verkaufen.“
„Schmutziger Mensch, komm, lass dich bei uns waschen!“
„Hmm, hmm, ja, wir können euch dafür, sagen wir mal, 40 anbieten.“
„40? Selbst Maulwürfe können mit einem Blick erkennen, dass die Vase mehr wert als das ist!“
„Oh, schau an, wie niedlich, ein Häschen spielt Vasenexperte…“
„Ich habe Recht und das wisst ihr auch!“
„Ich kann euch zum Zentaurenwald oder zur Krakenbucht bringen. Die Wege dorthin sind gerade schön schlammig.“
„Adrian, lass uns lieber zum Zentaurenwald fahren. Dort gibt es wenigstens keine Zentauren mehr.“
„Nicht?“
„Sie haben dort einmal gelebt, aber vor über hundert Jahren sind sie nach einem großen Brand weit nach Norden gezogen. Wir haben nie wieder was von ihnen gehört… zum Glück.“
„Sagtest du nicht, hier gäbe es keine Zentauren mehr?“
„Das ist nicht gut. Nicht gut. Pegasus am Himmel Glück, Zentaur am Boden Unglück. Lass uns ganz leise von hier verschwinden, bevor…“
„… bevor einer euch Unglück bringt? Das mache ich gern!“
„Es tut mir leid, dass unser Sohn euch angegriffen hat. Er hätte das nicht tun sollen.“
„Ich dachte, hier leben keine Zentauren mehr.“
„Einige von uns sind wieder hergezogen. Wir haben dem Gewalt abgeschworen und wollen uns hier ein neues Leben aufbauen, wo wir mit euch allen friedlich zusammenleben wollen. Es ist ein langer Weg bis dahin, aber eines Tages wird es passieren.“
„Bonny, ich habe Angst…“
„Ich auch, Adrian.“
„Wow, die Möhre ist aber riesig. Und der Salat duftet aber gut.“
„Aber… wer war das denn…?“
„Hmm. Bestimmt das nette Zentaurenpaar…“
„Wir sind keine Reisende, nein…“
„…wir sind reisende Kartografen…“
„… da kommen wir sehr viel rum…“
„…und erleben auch ganz viel…“
„Adrian, ich bitte dich, lass den Seil nie los, bis wir wieder festen Boden unter uns haben.“
„Wie ist der Kuchen, Adrian?“
„Schön lecker. Wie ist der Möhrenring, Bonny?“
„Mhh, schön möhrig!“
Das war’s auch schon. Das letzte Bild fühlt sich hoffentlich nach Ende an.
Zum Ende hin wurde es etwas stressiger, aber ich bin trotzdem froh, es geschafft zu haben. Die Prompts waren auch alle ziemlich gut, nur „angular“ fand ich am schwierigsten, aber ich habe es ja noch irgendwie hingekriegt. ^____^ Mein Lieblingsbild ist das mit den Waschbären, denn es passiert mir so selten, dass ich auch beim Zeichnen lachen muss.
Ich habe auch viel über meinen kleinen Held erfahren. Am Anfang wusste ich praktisch nichts über ihn. Nach und nach fanden einige Fakten über ihn den Weg in meinem Kopf. Adrian ist um 1925 in England geboren und die Geschichte spielt Anfang der 30er. Seine Mutter starb an Tuberkulose, kurz bevor diese Geschichte anfing, und er lebt jetzt bei einer Tante, bei der er sich nicht wohlfühlt. Ob er für immer in der anderen Welt bleibt? Eigentlich müsste es irgendwann einen Zeitpunkt geben, bei dem er zurück in seine Welt möchte. Wer weiß? Anderseits ist er auch nicht der erste Mensch gewesen und es wird auch einen Zeitpunkt geben, wo er auf einen anderen Menschen trifft. So wie auf diesem Bild bei Instagram, ich musste das einfach mal zeichnen. ^_____^
So – kurzum: es hat mir sehr viel Spaß gemacht. Wer weiß, vielleicht kommt Adrian bald wieder zu Besuch und erzählt mir, was er noch alles mit Bonny erlebt hat und erleben will. ^_____^